Henze-Morro,Ingfried

Impressionismus - Neoimpressionismus –; Postimpressionismus
Die ungebrochene Kette qualitätvoller Malerei
Für viele Menschen - speziell im deutschen Sprachraum, wo man immer bemüht ist. alles fein säuberlich abzugrenzen und zu bestimmen - war mit dem Tod Claude Monets, 1926 der Impressionismus .abgeschlos­sen".
Dann kam eben der Expressionismus, darauf der Surrealismus und so weiter und immer schön eingegrenzt von Jahrzehnt zu Jahrzehnt.
Kunst jedoch läßt sich nicht so nach Jahren und Einzelpersonen einteilen - und große Kunstströmungen leben viel länger als ihre bekanntesten Protagonisten.
Wenn man es genau nimmt. war der früheste Impressionist bereits William Turner in England, der schon um 1800 impressionistisch malte - nur war der Begriff .Impressionismus" noch nicht erfunden. Und als in Frankreich die Großen dieser Richtung, wie etwa Manet (1883) oder Sisley (1899) schon lange tot waren, war erst der Höhepunkt im Schaffen eines Max Liebermann oder der Österreicherin Tina Blau erreicht. Dann kam die Zeit der Neoimpressionisten: ein Pierre Bonnard werkte bis 1947 - Vlaminck bis 1958 und zugleich mit dem Vergehen dieser Künstlergeneration, deren Werke heute fast nur noch in Museen zu bewundern sind, wuchsen neue Talente heran, die auf dieser malerischen Tradition aufbauten.
Und es war wieder Frankreich, das Heimatland der großen Impressionisten, das den Nährboden bot und prägend für die Weiterentwicklung dieser Malerei wurde.
Von Paris verbreiteten die Werke eines Marcel Dyf, Gaston Sebire, Alfred Chagniot, Edouard Cortez und mancher anderer Meister den Begriff des qualitätvollen, der künstlerischen Tradition verpflichten Gemäldes in die ganze Welt - und erst viel später, als daraus schon eine weltweite Kunstströmung geworden war, suchte man wieder einen Sammelbegriff und das Wort Postimpressionismus war geboren.
Die größte Anerkennung fand und findet dieser Malstil in Nordamerika - und erst als so manche europäi­sche Maler dort zu Ehre und entsprechenden, für ihre eigentlichen Heimatländer fast schon unerschwingli­chen Marktpreisen gelangt waren, erkannte man auch in Europa die Bedeutung dieser Kunstrichtung. Heute sind diese postimpressionistischen Gemälde in den führenden Galerien von New York, London, Paris - aber auch in Wien, Düsseldorf und München zu sehen.
Ein Künstler, der konsequent seit den Fünziger-Jahren den Begriff des Impressionismus wach gehalten und fortentwickelt hat ist Ingfried P. Morro-Henze. Ein Wanderer zwischen den Welten des deutschen Norden und des mediterranen Süden - ganz in der Tradition der großen Humanisten verhaftet. Die gründliche, for­male Ausbildung an den Akademien des kühlen Nordens - die Inspiration und Begeisterung an der Farbe im sonnigen Süden befähigen ihn zu Werken von unvergänglicher Schönheit.
Eine ganze Generation von vorwiegend Münchner Malern hat sich an der Strahlungskraft dieses Leuchtturms qualitätvoller Malerei orientiert - Vielen war er Mentor und Lehrer - Viele haben nur still ver­sucht. seinen unnachahmlichen Malstil zu imitieren- wirklich erreicht hat ihn Keiner.
Wohl aber hat er unzähligen jungen Künstlern geholfen, ihr Farbempfinden zu entwickeln und hat damit sicher seinen Platz in der Kunstgeschichte unseres Jahrhunderts erworben.



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